HERE GOES INVISIBLE HEADER
Kickoff 2019
Die Jugendstiftung Baden-Württemberg vergab am 26. Februar 2019 vier MediaMobile an Partner aus der Jugendbildung. Jedes MediaMobil beinhaltet eine Medienausstattung im Wert von über 3.000 Euro, bestehend aus Laptop, Tablet, Spiegelreflexkamera, Actionkamera sowie Zubehör. Mit dieser mobilen Medienwerkstatt sollen vor allem im ländlichen Raum Medienprojekte in der außerschulischen Jugendarbeit durchgeführt werden.
Vergabe der MediaMobile
Aus Lauda-Königshofen, Pforzheim, Ravensburg und Radolfzell kamen Mitarbeiter/innen aus verschiedensten Jugendeinrichtungen nach Sersheim angereist. Vier MediaMobile warteten diesmal auf ihre neuen Besitzer. Bei der Übergabe war den Teilnehmenden die Freude deutlich anzusehen. Sätze wie „Das ist ja wie Weihnachten!“ fielen an diesem Nachmittag nicht nur einmal. Die wertvollen Geschenke sind aber auch mit Bedingungen verbunden. Die Teilnehmer müssen beim Einsatz des MediaMobils und allen dabei entstehenden Projekten auf die Förderer – die Initiative Kindermedienland, die Landesanstalt für Kommunikation (LFK) sowie die Jugendstiftung – hinweisen. Die Projekte müssen alle dokumentiert werden. Darüber hinaus sollen sich die Partner als „Jugend-Medien-Coaches“ qualifizieren und an Netzwerktreffen teilnehmen. Hier können sich die Partner untereinander austauschen und auch gegenseitig „abschauen“, was im nächsten Landkreis geschieht.
Das Ziel: Mobile Medienarbeit auch im ländlichen Raum
Die Handlungsorientierung der Jugendbildung ermöglicht es Jugendlichen auf einzigartige Weise ihre Medienkompetenz besonders in der Dimension der Mediengestaltung zu erweitern und Medien innovativ und kreativ für sich zu nutzen. Sie motiviert die Jugendlichen, Medien selbst zu gestalten. Die technische Ausstattung für Jugendmedienarbeit vor Ort im direkten Lebensumfeld Jugendlicher ist jedoch oftmals ungenügend. In dieser Laufzeit wurden gezielt Anträge aus Landkreisen bewilligt, in denen noch kein MediaMobil vorhanden ist. Insbesondere im ländlichen Raum soll das MediaMobil flächendeckend vertreten sein.
Schwerpunkt „Influencer
Die neuen Besitzer der MediaMobile stellten auch die geplanten Medienprojekte vor:
Passend zum DLRG wird mindestens eine medienpädagogische Aktion am und im Wasser sein. Diese soll ein von den Jugendlichen selbstgedrehter Imagefilm werden.
Als zweite Aktion wird es einen Workshop zum Thema Soziale Medien und deren Nutzung geben. Erarbeitet werden die Vorteile und Gefahren, welche vor allem für minderjährige Mädchen bedeutsam sind, denn sie leben zunehmend in einer Scheinwelt konstruiert durch Influencer, zu denen sie aufschauen. Insgesamt sollen die Jugendlichen routinierter mit Medien arbeiten können. Die beteiligten Jugendlichen sind zwischen 10-18 Jahren.
Landratsamt Enzkreis / Gesundheitsförderung und Prävention
Im Enzkreis sind Halbtags-Workshops geplant, welche sich um das Thema Selbstdarstellung mit dem Smartphone drehen. Mithilfe des MediaMobils soll ein praktisches Angebot für die Jugendlichen geschaffen werden. Beispielsweise können sie mittels Bildbearbeitung erfahren, wie Stars oder Influencer sich präsentieren. Das Ziel ist es, gemeinsam hinter die Kulissen zu schauen und zu erkennen, wie Medien beeinflussen und täuschen können. Die Jugendlichen arbeiten dabei mit ihren eigenen Bildern oder Videos und werden so sensibilisiert.
Die Zielgruppe sind Schulen, Jugendhäuser und Jugendgruppen im Enzkreis aus allen Kulturkreisen. Nach Ablauf der Laufzeit soll der Workshop fest in das Präventionsangebot aufgenommen werden.
CJD Ravensburg / Fachbereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
Als erste Aktion wollen sollen Kurzfilme zum Thema „jung sein in Deutschland“ thematisiert werden. Die Jugendlichen sollen so ihre Lebenswelten darstellen. In jeder Filmsequenz entsteht ein kleines Interview mit Kommentaren zum Film. Alle Sequenzen werden auch zu einem großen Film geschnitten. Für die zweite Aktion werden Fotos gemacht, welche dann in einer Ausstellung zu sehen sein werden. Zudem wird ein Fotokalender erstellt.
Ziel der Aktionen ist die Jugendlichen zu sensibilisieren und sie bei der Auseinandersetzung mit ihrer Identität zu unterstützen. Teilnehmen sollen Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund zwischen 16-21 Jahren.
Das rollende Medienlabor soll die stationäre Wohngruppe für kleine Kinder sowie Kinder und Jugendliche in Radolfzell zusammenbringen. Die geplanten Aktionen sollen einen gesunden Umgang mit Medien fördern.
Beide geplanten Aktionen stehen unter dem Motto „Von der Raupe zum Schmetterling“ und werden von dem Buch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ begleitet.
Es soll als erstes ein Hörbuch entstehen, dass die Kinder und Jugendlichen selbst einsprechen. Auch die Musik und das Cover werden gestaltet. Zudem entsteht ein selbst gemachtes Bilderbuch zum Thema Raupe.
Eine weitere Aktion ist die filmische Dokumentation von echten Schmetterlingsraupen bis zu Ihrer Verwandlung zum Schmetterling. Beide Aktionen werden den Eltern in einer Art „Elternkino“ präsentiert.
Nach der Übergabe der MediaMobile nahmen die Gäste an einem Vortrag zum Thema Hate Speech im Netz teil. Die Bewertung von Informationen in den Sozialen Medien ist nicht nur für Jugendliche oftmals schwer. Stephan Ruhmannseder vom Demokratiezentrum Baden-Württemberg erklärte anhand zahlreicher Beispiele, wie man für Hass im Netz sensibilisiert wird und legte gebräuchliche Hass-Strategien offen. Trotz des ernsten Themas kam der Humor nicht zu kurz und es wurde viel und angeregt diskutiert.
Das vom Kindermedienland geförderte Projekt „Im. Netz. Vor. Ort. Bei. Dir. Mach. Mit!“ will in erster Linie die Medienkompetenz von Jugendlichen fördern. In diesem Zuge werden Partner in der Jugendarbeit technisch ausgestattet, finanziell bei der Projektarbeit gefördert und in Medientechnik qualifiziert. Dieses Jahr werden dafür zwei zweitägige-Workshops durchgeführt: einer zum Thema „Digitale Fotografie und Bildbearbeitung“ und ein zweiter zum Thema „Film ab – Vom Drehbuch bis zum Schnitt. Filmemachen mit Jugendlichen“. Am 26. Juni 2019 findet zudem die Konferenz des Landesnetzwerks Aktive Medienarbeit BW statt.